Zwischen Duisburg und Essen liegt die kreisfreie Großstadt Mülheim an der Ruhr. Der Standort besteht zu über 50 % aus Grün- und Waldflächen. Daher liegt es nahe, dass auch im Rahmen der Bebauungen auf effiziente und umweltschonende Anlagen gesetzt wird. Ein Beispiel dafür ist das Mehrfamilienhaus von Asim Akkurt. In dem nach KFW-70-Standard errichteten Objekt zog modernste Wärmepumpentechnik aus dem Hause Remeha ein.
Wärmepumpe | Mehrfamilienhaus in Mülheim an der Ruhr
Gas HP 35
Zentrale Aspekte im Projekt
Großzügiger Wohnraum mit effizienter Heiztechnik
Das Gebäude wurde bereits im Jahre 2016 nach einer einjährigen Bauzeit fertiggestellt und ist komplett vermietet. Insgesamt stehen den Bewohnern 9 barrierefreie Wohnungen in Größen von 68 bis 105 m² Wohnfläche zur Verfügung. Diese verteilen sich auf 3 Etagen, die komfortabel über einen Aufzug erreichbar sind. Dem Architekten, Betreiber und Besitzer des Komplexes waren Komfort und eine ansprechende Optik sehr wichtig. Das spiegelt sich in den farblich abgestimmten Marmorstufen der Treppe genauso wider wie in dem lichtdurchfluteten Treppenaus durch den Einsatz großer Fensterflächen. Ein solcher optimaler Lichteinfall wurde auch in den einzelnen Wohnungen genutzt, um den Bewohnern ein Optimum an Tageslicht zu bieten.
Energetisch optimale Bedingungen schaffen
Dass man sich nicht mit Daumenwerten zufrieden gibt, steckt schon im Namen Akkuratbau, dem Unternehmen von Asim Akkurt. Gemeinsam mit seinem Planungsbüro Akkurt in Duisburg planen, koordinieren und überwachen die Experten ihre Bauvorhaben, vom Grundstückserwerb bis zur Fertigstellung. Das Ingenieurbüro Akkurt wurde 1992 von den beiden Brüdern Dipl.-Architekt Asim Akkurt und Dipl.-Bauingenieur Kenan Akkurt gegründet. In den letzten 10 Jahren wurden noch weitere Firmen unter dem Namen Akkurt eröffnet, die erfolgreich im Baubereich im Raum NRW unterwegs sind. Die Hauptaufgabenfelder decken dabei die Bereiche Bauberatung, Bauplanung, Energieberatung und Baustatik ab.
Das Mehrfamilienhaus in Mülheim an der Ruhr wurde mit großer Sorgfalt geplant. Dabei legte der Bauherr ein besonderes Augenmerk auf die Energieeffizienz, denn das Objekt sollte im Besitz bleiben und die einzelnen Wohnungen vermietet werden, also nicht wie gewohnt schlüsselfertig an Investoren übergeben werden. Bei der Baumaßnahme wurde der EnEV-Standard 2014 umgesetzt. Das Mauerwerk besteht aus Kalksandstein und Hochlochziegel mit WDVS sowie hinterlüftete Klinkerfassade.
Wärmepumpe als optimaler Energiegeber
Auch die Heizungsanlage besteht die modernen Anforderungen. Die Versorgung der einzelnen Wohnungen erfolgt mit zwei Strangleitungen. Diese führen zu den Übergabestationen in den einzelnen Wohnungen. Hier findet man die notwendigen Energiezähler sowie die Verteilung für die Fußbodenheizung aus dem Hause Roth, die in jeder Wohnung eine komfortable Erwärmung sicherstellen. Insgesamt wurden in den Wohneinheiten ca. 5.000 m Rohr verlegt.
Als Energieträger entschied man sich für Umweltenergie, nutzbar gemacht durch eine Gas-Absorptionswärmepumpe Gas HP 35 A HAT-LC von Remeha, die auf dem Flachdach installiert wurde. Aufgrund des geringen Geräuschpegels von 42 dB(A) in 10 m Entfernung war dies kein Problem und führt zu keinen Streitigkeiten mit den Nachbarn. Da das Gerät ein natürliches Kältemittel nutzt, unterliegt es nicht der F-Gase-Verordnung. Erklärungsverpflichtungen und Beschränkungen gelten daher nicht. Somit erfüllt das Gerät bereits heute die zukünftigen Vorschriften in Bezug auf Energieeffizienz, rationellen Energieverbrauch und die Nutzung erneuerbarer Energien. Das ist gerade bei Bauten, die energiestabil betrieben werden sollen, von Vorteil.
Die Gas-Wärmepumpe mit geschlossenem Wasser-Ammoniak-Kreislauf und Wärmerückgewinnung aus der Brennwertnutzung verwendet Außenluft als Energiequelle. Betrieben wird das Gerät mit Erd- oder Flüssiggas anstelle von Strom. Dabei wird die Umweltenergie (z. B. 10 °C warme Außenluft) auf ein zum Heizen nutzbares Temperaturniveau angehoben. Die Vorteile der mit A+ bewerteten Anlage liegen für den Bauherren auf der Hand: „Die Gas HP 35 ist eine geräuscharme, modulierende Lösung, die eine einfache Einbindung in das Heizsystem bietet“, erklärt Akkurt. Zudem kann das Gerät aufgrund der Eigenschaften mono- oder bivalent eingesetzt werden. Ein zusätzlicher Spitzenlastkessel ist nicht zwingend notwendig, wurde aber dennoch eingesetzt. Damit auch zukünftige Erweiterungen der Heizungsanlage möglich sind, besteht die Möglichkeit, nachträglich Solarthermie-Systeme einzubinden. Somit ist der Bauherr auch in diesem Punkt flexible aufgestellt.
Die maximale Wärmeleistung der Gas-Absorptionswärmepumpe liegt bei 35 kW. Die maximale Vorlauftemperaturen werden von Remeha mit 65 °C angegeben. Damit das System optimal funktioniert und die Taktungen minimiert werden, wurde ein Trennspeicher mit einem Volumen von 800 l installiert. Von dort aus führt der Weg in die zwei Heizkreise. Ein zweiter Pufferspeicher ist für die Bereitstellung des Warmwassers eingebunden worden. Damit einer Legionellenproblematik entgegengewirkt wird, entschieden sich die Planer für den Einsatz einer Frischwasserstation. Das 800 l Volumen des zweiten Speichers wird lediglich für das Warmwasser verwendet, damit es bei den Bewohnern nicht zu Engpässen kommt.
Spitzenlastkessel für den Notfall
Für die Unterstützung der Gas-Absorptionswärmepumpe wurde ein Remeha Tzerra M 24 DS installiert. Dieses Gerät ist nur in den ersten Tagen in Betrieb gegangen. Da recht schnell klar wurde, dass keine zusätzliche Energiequelle notwendig war, blieb der 24 kW Kessel bis heute außer Betrieb. Dennoch ist die Installation vor dem Hintergrund der Betriebssicherheit notwendig. Komplette Heizungsausfälle können so zu jeder Zeit umgangen werden.
Heute bietet Remeha dieses Model nicht mehr an, da es durch eine neuere Version ersetzt wurde. Das wandhängende Gerät heißt nun Tzerra Ace 24 und ist ebenfalls mit einer Leistung von 24 kW ausgestattet. Konzipiert wurde der modulierende Wärmeerzeuger für Ein- und Zweifamilienhäuser. Mit seinen Abmessungen von 368/541/364 mm (B/H/T) und einem Leergewicht von ca. 25 kg passt diese Serie wie sein Vorgänger in die kleinste Ecken. Die Bedienung erfolgt über eine neue Control Box mit Klarsicht-Display, die mit einem Vier-Tasten-System zur einfachen Anwendung ausgestattet ist.
Fazit
Mit den ersten Abrechnungen der Nebenkosten wurde schnell klar, dass sich das Konzept auszahlt. Der energetische Stand des Gebäudes und der Heizungsanlage zeigt durchweg positive Zahlen: Der durchschnittlich erreichte Heizwärmebedarf liegt laut Betreiber bei ca. 16 kWh/m², zur Freude der Bewohner. Auch das Zusammenspiel zwischen Bauherr und Remeha-Außendienst wird angenehm empfunden. „Wir verbauen schon seit Jahren Geräte von Remeha. Nicht nur die Anlagen zeugen von Qualität, auch unser Ansprechpartner, Thomas Lutkat, stand uns immer mit guten Planungsvorschlägen zur Seite“, erklärt Asim Akkurt. „Auch bei Störungen oder Nachbesserungsarbeiten finden wir immer ein offenes Ohr.“ Damit ist nicht nur das Objekt, sondern auch die zukünftige Zusammenarbeit gesichert.
Sebastian Stricker
Leiter Anlagen- und Systemtechnik