Gas-Brennwert-
Technologie in
Kaskadenschaltung
Schwimmbad
Ausfallsicherheit
agn architekten ingenieure generalplaner aus Ibbenbüren erhielten den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie für ein neues Hallenbad – mit dem Ergebnis, das Hallenbad an einem anderen Standort neu zu errichten. Das Kombibad entstand direkt neben dem Nordhorner Freibad und nimmt laut agn einige der markanten architektonischen Elemente des denkmalgeschützten Hallenbades, so die prägnanten Vordächer, wieder auf. Für den Entwurf zeichnen die Spezialisten von Geising + Böker Architekten verantwortlich, die schon zahlreiche Sport- und Freizeitbäder sowie Wellnesslandschaften projektiert haben.
Das neue Nordhorner Kombibad stellte neben konstruktiven Herausforderungen auch besondere Anforderungen an die Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik. Heiztechnikspezialist Remeha aus Emsdetten unterstützte den TGA-Fachplaner, die Planungsgruppe VA aus Hannover, und den Verarbeiter, die Activa Haustechnik aus Nordhorn, neben seinen Produkten mit technischem Know-how.
Insgesamt drei Schwimmhallen bieten auf 2.900 Quadratmetern Platz für ein 25-m-Becken mit sechs Bahnen, einen Sprungturm, eine 75 m lange Wasserrutsche und eine Kletterwand, ein Lehrschwimmbecken und ein Warmwasserbecken für Therapiezwecke. Hinzu kommen eine Sauna und ein Kinderbecken im Innen- und Außenbereich der Anlage.
Remeha lieferte für das delfinoh in Nordhorn insgesamt acht Gas-Brennwertgeräte vom Typ Quinta Pro mit je 115 kW Heizleistung. Damit verbunden sind große Leistungsreserven sowie eine hohe Ausfallsicherheit der gesamten Heizungsanlage. Der hohe Heizwärmebedarf erforderte die Auslegung als Kaskade. Das Hallenbad hat einen jährlichen Gesamtheizbedarf von 1,8 Mio. kWh, das Freibad von 1,6 Mio. kWh und das angeschlossene Haus des Sports einen Gesamtheizbedarf von weiteren 200.000 kWh. Die acht Quinta Pro sind raumluftunabhängig angeschlossen. Die Zuluft wird über die Außenwand zugeführt, die Abgase über Edelstahl-Abgassammler mit einem Durchmesser von 350 mm in einen senkrechten keramischen Schornstein mit 400 mm Durchmesser abgeführt.
Die Heizleistungsregelung erfolgt vom Kessel 1 aus über einen integrierten Systemregler von Remeha. Neben der Quinta Pro-Kaskade kommt ein gasbetriebenes BHKW von R Schmitt Enertec zum Einsatz, das ergänzend bis zu 430 kW Heizleistung und 400 kW elektrische Leistung zur Stromversorgung des Kombibades bereitstellt. Die komplette Anlage wird vom regionalen Energieversorger, den Nordhorner Versorgungsbetrieben GmbH (nvb) fernüberwacht.
Das Projekt in Nordhorn steht beispielhaft für das effektive Zusammenspiel verschiedener Planungsbeteiligter. Die TGA-Fachplaner, Planungsgruppe VA aus Hannover, haben die Anlage erst ab der hydraulischen Weiche zur Anbindung der Quinta Pro-Kaskade an die Heizkreisverteilung des Hallenbades realisiert. Planung und Konfektionierung der Heizungsanlage und die Abgasanlagenbemessung sowie deren Erstellung ist in enger Zusammenarbeit von Remeha, dem SHK-Fachbetrieb Activa Haustechnik aus Nordhorn und der nvb als Contractor erfolgt.
Sebastian Stricker
Leiter Anlagen- und Systemtechnik