BHKW | Gewerbehalle Neu Wulmstorf

Remeha BHKW-Technik versorgt Gewerbehallen-Neubau mit Wärme und Eigenstrom

Seit Jahren kommen bei KWK-Anlagen von Remeha auch Abgassysteme von ATEC zum Einsatz. Beim Hallenneubau des norddeutschen Herstellers von Kunststoff-Abgassystemen bot sich die Gelegenheit, diese Synergien ebenfalls zu nutzen. Die realisierte Anlage umfasst ein BHKW und einen Spitzenlast-Gasheizkessel in Kaskadenschaltung.
Neubau Gewerbehalle Neu Wulmstorf

Zentrale Aspekte dieses Projektes

Icon gelb Kraft-Waerme-bhkw

Kraft-Wärme-Kopplung mit
BHKW

Icon grun Neubau

Gewerbehallen Neubau

Icon blau Strom 2

Eigenstromproduktion

Das Unternehmen aus Neu Wulmstorf bei Hamburg ist in der Branche als Spezialist für systemunabhängige Kunststoff-Abgassysteme etabliert, für Brennwert- und KWK-Anlagen im Objektbereich sowie für andere Wärmeerzeuger mit niedrigen Abgastemperaturen. ATEC beliefert mit seinen Produkten den Fachhandel und den OEM-Bereich. Anfang 2022 baute das kontinuierlich expandierende Unternehmen ein parzelliertes Hallengebäude, um die Lagerkapazitäten zu erweitern. Darüber hinaus wurden Räume für das Schulungscenter und ein Versuchslabor eingeplant. Bezüglich der Beheizung des Gebäudes mit einer Grundfläche von rund 1.800 m2 wurden verschiedene Varianten diskutiert. Fest stand, dass man eine energetisch besonders zukunftsweisende Lösung umsetzen wollte – natürlich unter Verwendung von Abgastechnik aus eigener Produktion. Mit der Kombination aus einem BHKW zur Grundlastabdeckung und einem Gasbrennwertkessel für den darüber hinaus gehenden Wärmebedarf war schließlich ein bewährtes Gerätetandem vorgesehen. Das BHKW sollte außerdem als Ergänzung zur bereits vorhandenen Photovoltaikanlage mit 50 kWp für einen hohen Eigenstromanteil sorgen und so die Abhängigkeit von öffentlichen Netzbetreibern und Stromanbietern weiter verringern – nicht zuletzt, um in diesem Bereich auch Kosten zu sparen. Da in Zukunft ein größerer Teil des Fuhrparks bei ATEC voraussichtlich elektrisch unterwegs sein wird, waren auch die entsprechenden Ladesäulen vorzusehen.

 

Remeha ist Kooperationspartner bei der Heiztechnik

Bei der Wahl der Heiztechnik fiel die Entscheidung auf Komponenten aus dem Hause Remeha. Remeha bietet sowohl Blockheizkraftwerke als auch einen zusätzlich erforderlichen Spitzenlast-Heizkessel in der jeweils gewünschten Leistungsklasse aus einer Hand. Planung und Auslegung der Anlage wie auch der Abgastechnik erfolgten in bewährter Weise in direkter Abstimmung zwischen beiden Unternehmen. Besonders erfreulich war, dass es mithilfe des Remeha-Fördermittelservices gelang, für die gewählte Anlagenkonfiguration Zuschüsse in Höhe von rund 30.000 Euro einzuwerben.

Als BHKW kommt ein erdgasbetriebenes Gerät vom Typ ELW ACE 5.5 kW zum Einsatz, dass eine modulierende Heizleistung von 7,5 bis 14,8 kW aufweist und dabei zwischen 2,85 und 5,5 kW Strom erzeugt. Dank klar gekennzeichneter Anschlüsse auf der Geräterückseite sind Installation und Inbetriebnahme per Plug-and-Play möglich. Das BHKW ist prädestiniert für die Kombination mit einem Spitzenlast-Wärmeerzeuger aus der ACE-Familie. Hier entschied man sich für den wandhängenden Gasbrennwertkessel Quinta ACE 65, der eine modulierende Nennwärmeleistung zwischen 13,3 und 65 kW bietet. Das Gerät verfügt über einen langlebigen kondensierenden Aluminiumguss-Wärmetauscher, der als Monoblock ausgeführt ist. Eine integrierte OpenTherm-Schnittstelle und auf Wunsch eine automatische Wartungsintervallanzeige ergänzen die Ausstattung. Beide Wärmeerzeuger speisen in einen 800-Liter-Pufferpeicher von Malotech ein, von dem aus zwei Heizkreise mit sechs verschiedenen Temperaturzonen bedient werden.

Heizraum mit BHKW und Technik
Spitzenlastkessel Quinta Ace
Regelung BHKW
Abgassystem

Einzige zugelassene Kaskadenlösung für verschiedene Gas-Wärmeerzeuger

Sebastian Stricker, Leiter Anlagen- und Systemtechnik bei Remeha, ist mit dem Ergebnis der Installation sehr zufrieden: „An dieser Anlage können wir Interessierten zeigen, wie kompakt sie mit allen Komponenten funktioniert.“ Und auch für die Zusammenarbeit mit dem Abgastechnologie-Unternehmen zollt Stricker Anerkennung: "Die Kompetenz in Sachen Abgastechnik und Service ist bei ATEC hervorragend, Anfragen werden schnell und zuverlässig erledigt bzw. Probleme gelöst.“ Natürlich konnte ATEC bei der Abgasanlage im eigenen Haus seine volle Kompetenz zeigen.
Die komplette Anlage wurde von ATEC auf Grundlage der Norm DIN EN 13384 geplant und ausgelegt. Das Unternehmen verfügt als einziger Hersteller über einen Verwendungsnachweis des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) zur kaskadierten Anbindung unterschiedlicher Gas-Energieerzeuger an einen Abgasstrang. Zusätzlich kamen an der Kunststoff-Abgasanlage entsprechende Übergangsstücke und Schalldämpfer zum Einsatz, denn die Abgasanlage des BHKW hat eine Nennweite von 80 mm und ab dem Kaskadensammler 110 mm. Die äußere, 9,5 m hohe Abgasanlage ist doppelwandig in IronPoly ausgeführt, mit innenliegendem Kunststoffrohr und hochglänzender Edelstahlummantelung in Nennweite 110 mm.

 

Wirksame BHKW-Geräuschdämpfung durch berechnete Schalldämpfer

Dass bei Blockheizkraftwerken abgasseitig Schalldämpfer zum Einsatz kommen, ist üblich. Um das BHKW und den Gasbrennwertkessel kaskadieren zu können, ist zusätzlich ein Pulsationsdämpfer (PSD) eingebaut. Das für diese Anschlussart notwendige Spezialbauteil versetzt den pulsierenden Abgasstrom des BHKW in eine laminare Strömung. Im Übrigen werden die Schallemissionen durch einen Absorptions-Schalldämpfer ASD 15 gedämpft. Dessen Gehäuse ist aus robustem schwarzem Polypropylen-Kunststoff (PP) gefertigt. Sein Innenleben besteht aus hydrophobierender Mineralwolle, die durch ein Streckmetall sowie ein Edelstahlvlies geschützt wird. Bei einer Nutzlänge von 500 mm beträgt das Außenmaß des Dämpfkörpers DN 250. Der Pulsationsdämpfer ist mit einem Kondensatablauf ausgestattet.

Für die essenzielle Sicherheit sorgt einerseits die Rückstromsicherung RSS, indem sie ein Rückströmen von Verbrennungsgasen in die Feuerstätten verhindert. Sie funktioniert als Ventil auf Basis der Schwerkraft. Bei vorhandenem Abgasstrom hebt sich der Ventildeckel und gibt den Abgasweg frei. Fehlt der Abgasstrom durch Stillstand oder Ausfall eines Gerätes, senkt sich der Ventildeckel. Als zweite Sicherheitskomponente misst der Abgasdruckwächter kontinuierlich die Druckverhältnisse im Abgas. Er befindet sich unmittelbar vor dem Austritt der Verbindungsleitung aus dem Gebäude zur Steigleitung und ist auf diese Weise beiden Energieerzeugern nachgeschaltet. Steigt der Druck über 50 Pa, werden alle Geräte automatisch abgeschaltet und verriegelt.

 

Alle Planungsbeteiligten von Remeha und ATEC sind mit der Umsetzung zufrieden

Mit dem am eigenen Standort umgesetzten Projekt sind auch führende Köpfe bei ATEC hoch zufrieden. "Die Installation des Remeha-Blockheizkraftwerks ist unser nächster Schritt zur Erhöhung der Eigenstromversorgung", erklärt Dietrich Probst, OEM-Manager bei ATEC. "Wir als Abgasanlagenhersteller konnten an der Kaskadenanlage eine idealtypische Montagesituation umsetzen. Am eigenen Standort war uns zudem wichtig zu zeigen, wie eine Abgasanlage fachgerecht aufgebaut und beschriftet wird.“

Heiko Bosse, Leitung Vertrieb Commercial bei ATEC, konstatiert: „Die Planung und Realisierung der Anlage hat mit Remeha super funktioniert. Die kompakte KWK-Anlage passt sehr gut in unseren Heizraum. Es ist noch ausreichend Platz für Demonstrationen und Schulungen beziehungsweise für Versuchszwecke.“

 

Fazit

Mit der Entscheidung, im Hallenneubau auf BHKW-Technik des langjährigen Anwendungspartners Remeha zu setzen, verfolgt das Unternehmen ATEC das Ziel zu weiterer Eigenstromversorgung, nicht zuletzt für die zunehmende Elektrifizierung des Firmen-Fuhrparks. Zugleich dient die gesamte Anlage inklusive des Remeha-Spitzenlastkessels als Vorführanlage auch für Schulungszwecke, denn ein Teil der Halle soll ohnehin für einen Warmschulungsraum für hoch effiziente Brennwert-Wärmeerzeuger und die dabei jeweils eingesetzten Kunststoffabgassysteme aus eigener Produktion genutzt werden. Die Anlage ist nach Gebäudefertigstellung im Sommer 2022 in Betrieb gegangen.

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Sebastian Stricker - Leiter Anlagen- und Systemtechnik bei Remeha

Sebastian Stricker

Leiter Anlagen- und Systemtechnik

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